Fachkräftemangel-Märchen

Der von Wirtschaft und einvernehmlicher Politik seit Jahren beschworene Fachkräftemangel steht im Widerspruch zur Realität auch des Jahres 2014: Millionenfache Arbeitslosigkeit und prekäre Beschäftigung von der auch viele hochqualifizierte Fachkräfte, Ingenieure und andere MINT-Berufe betroffen sind. Anzeichen für einen Fachkräftemangel können z. B. überdurchschnittliche Gehaltsentwicklungen einer Fachrichtung sein. In der marktwirtschaftlichen Praxis liegen diese Anzeichen regelmäßig nicht vor. Im Gegensatz zum fast täglichen Medien-Bombardement von „Jobwunder“ und „Fachkräftemangel“ werden nachstehend Berichte und Studien angeführt, die mit Fakten belegt das Fazit ziehen:

„Es gibt in Deutschland keinen generellen Fachkräftemangel“

Der Mehrzahl der Berichte, Studien und Analysen zum Fachkräftemangel sind oft drei Auffälligkeiten gemein:
1. Fachkräftemangel wird für die Zukunft prognostiziert, dann aber als aktuelles Problem behandelt.
2. Die Prognosen stützen sich schlicht auf den demografischen Wandel mit der schon fast selbstverständlich scheinenden Unterstellung, dass damit Arbeitskräftemangel und resultierend Fachkräftemangel zwangsläufig sei.
3. Die Tatsache auch zukünftig fortschreitender Produktivitätssteigerung mit weiter steigender Verdrängung menschlicher Erwerbstätigkeit durch Automatisierung und elektronische Datenverarbeitung, d.h. auch künftig zunehmende Arbeitslosigkeit wird in solchen Arbeiten unzulässigerweise schlicht ignoriert.
Ebenfalls ignoriert wird der Einwand vieler Fachleute und Wissenschaftler: Langfristige Prognosen schliessen eindeutige Ergebnisse aus, da zahlreiche Randbedingungen nicht zuverlässig bestimmt werden können. Deshalb lässt sich auch keine alternativlose Schlussfolgerung ziehen, wie vielfach praktiziert, nur auf Arbeitsmigration von Fachkräften zu setzen.

Der von Wirtschaft und einvernehmlicher Politik behauptete Fachkräftemangel wird im ARD-Arbeitsmarktreport mit vielen Beispielen klar widerlegt.
Da wird haarsträubendes aufgedeckt, z.B. Minute 4: Die Bundesagentur für Arbeit nennt es Mangel, wenn auf eine Stelle 3 Jobsucher kommen. Oder auf 100 Stellen weniger als 300 passende Bewerber … Schauen Sie selbst!

„Arbeitsmarktreport – Das Märchen vom Fachkräftemangel“
Film im Ersten von Ulrike Bremer, Das Erste: Mo, 21.07.14, 22:45 Uhr  

Tatsächlich kommen derzeit sechs passende Bewerber auf ein Jobangebot. …
Am Ende entpuppt sich der behauptete Fachkräftemangel als Strategie, um mit einem Überangebot an Fachkräften trotz anziehender Konjunktur geringere Löhne zahlen zu können.
ARD Mediathek – Video    Video auf YouTube   ergänzt am 25.8.2014

Siehe auch
Informatiker beim Brötchen ausfahren, Akademiker bei Mc… video
Fachkräftemangel trotz Massenarbeitslosigkeit?
Zukunft der Arbeit

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1 Antwort zu Fachkräftemangel-Märchen

  1. Der Beitrag ist auch auf Youtube anzuschauen unter dem Titel:

    „ARD Die Reportage: Der Arbeitsmarktreport – das Märchen vom Fachkräftemangel (Doku, 2014)“

    mfg Knut

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