Rentenreform „GRV für alle“

Nicht wenige Zeitgenossen begründen Ihre Kritik an der Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) primär mit der Demografie. Sie übernehmen damit das Scheinargument unserer Politiker. Aber es ist die Politik von Merkel über Schröder bis Kohl, die die GRV seit vielen Jahren mit sogenannten Reformen demontiert, zum Nachteil der Versicherten (jung wie alt).
Bei dem Thema Demografie in Bezug auf die künftige Alterssicherung werden ganz wesentliche Einflüsse unterschlagen: Die steigende Wirtschafts-Produktivität einerseits. Jedoch einhergehend mit der schwindenden Teilhabe fast aller Beschäftigten an den Produktivitätsgewinnen in Form von angemessenen Löhnen und entsprechenden Arbeitsplätzen. Das ist das Finanzierungs-Hauptproblem unserer sozialen Sicherung insgesamt, besonders der GRV. Das betrifft auch die Altersbezüge von Beamten und Politikern, die wesentlich aus Steuerzahlungen der über fünfzig Millionen Beitragszahler und Rentner der GRV finanziert werden.

Wenn es nur an der Zahl der Kinder läge, müssten in den Ländern mit hoher Kinderzahl geradezu paradiesische Zustände, besonders in der Alterssicherung, herrschen. Wie jedermann weiß, ist das Gegenteil der Fall. Es sind die ärmsten Länder der Welt. Entscheidend für das Funktionieren unserer sozialen Sicherung ist nicht wie viele Kinder wir haben, sondern dass auch alle Menschen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit angemessenen Löhnen haben und daraus (einschließlich des AG-Anteils) entsprechend hohe Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Im übrigen ist die Umlagefinanzierung unserer Gesetzlichen Rentenversicherung jeder kapitalfinanzierten Alterssicherung überlegen, wie es derzeit Millionen Menschen aufgrund der riesigen Finanzverluste (Finanzmarktkrise und nachfolgende EU-Verschuldungskrise) wieder am eigenen Leib erfahren.

Wer Kinderlosen in der GRV den vollen Rentenanspruch verweigert, unterschlägt, dass alle Rentenversicherten, ob jung oder alt, ihren gesetzlich verbürgten vollen Rentenanspruch aufgrund eigener Beitragsleistungen selbst finanziert haben. Wie absurd diese Rentenverweigerungs-Argumentation gegenüber Kinderlosen ist, wird in ihrer vollständigen Konsequenz offensichtlich: Allen Versicherten, deren Kinder nicht oder kaum in die GRV einzahlen, also Kinder die Beamte, Ärzte (eben alle berufsständisch Versicherten), Politiker, Arbeitslose oder Geringverdiener sind, all diesen Versicherten müsste ebenfalls die Rente verweigert oder entsprechend gekürzt werden. Denn diese Kinder zahlen auch nichts in die Rentenkasse ein. Das gilt natürlich auch für jene, deren Kinder im Ausland ihr Brot verdienen und auch nichts mehr in die GRV einzahlen…
Auch aus diesen Gründen ist eine „GRV für alle“ zwingend geboten.

Leider eine sehr komplexe Thematik, die nicht in einem einzelnen Beitrag erschöpfend dargestellt werden kann. Hilfreich hierzu sind die Webseiten:
Rentenreform-Alternative
und „Zukunft der Arbeit
Als Schnelleinstieg bietet sich die „Zusammenfassung von Zukunft der Arbeit“ an.
.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Altersarmut vermeiden, Alterssicherung, Altersvorsorge, Merkel, Rentenversicherung, Sozialabbau, Umverteilungspolitik veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert