Verfassungsschutz? Oder was?

Welchen praktischen Nutzen hat der Verfassungsschutz von Bund und Ländern? Außer vielleicht Oppositionsparteien auszuspähen für unsere Regierungsparteien. Uns vor rechtsextreme Gewalttaten bis hin zu Morden schützen, offensichtlich nicht.
Da kann eine dreiköpfige (oder mehr) rechtsextreme Mörderbande, obwohl dem Verfassungsschutz schon 1998 bekannt, über 10 Jahre unbehelligt Polizisten und ausländische Mitbürger ermorden. Der Verfassungsschutz weiß von nichts…Dafür ist der Verfassungsschutz verantwortlich, dass das 2001 beantragte Verbotsverfahren gegen die NPD vom Bundesverfassungsgericht im Jahre 2003 eingestellt werden musste. Der Verfassungsschutz hatte die Führungsebene der NPD so massiv mit V-Leuten durchsetzt, dass diese nach Ansicht von drei Verfassungs-Richtern zu einer „Veranstaltung des Staates“ wurde:
„Andererseits darf eine intensivere Beobachtung politischer Parteien mit nachrichtendienstlichen Mitteln jedenfalls nicht dazu führen, dass etwa eingeschleuste Bedienstete staatlicher Behörden gezielt und wirkungsvoll Einfluss auf die Vorstände einer politischen Partei auf Bundes- oder Landesebene nehmen, so dass der Sache nach von einer Veranstaltung des Staates gesprochen und der Partei demgemäss ihr Status abgesprochen werden müsste.“
Die Antragssteller – Bundesregierung, Bundesrat und Bundestag –  hatten im Sommer 2002 einräumen müssen, dass sie sich in dem Verbotsantrag auf Aussagen stützen, die von eigenen V-Leuten stammen. Jeder siebte NPD-Funktionär stand auf der Gehaltsliste des Verfassungsschutzes.Siehe Zitate in Absätzen 78, 79, 97 aus der Entscheidung zur Verfahrenseinstellung der NPD-Verbotsanträge  BVerfG, 2 BvB 1/01 vom 18.3.2003

Siehe auch Verbotsverfahren gegen NPD eingestellt  von Marius Heuser, WSWS, 1. 4.03
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Europolitik am Nasenring der Börsenspekulanten

Gregor Gysi in der Generaldebatte über den Etat des Kanzleramtes, Zitate:

„Ich komme zu einer Rede des Bundespräsidenten, die er am 24. August 2011 gehalten hat. An diesem 24. August hat er gesagt: Politik muss ihre Handlungsfähigkeit zurückgewinnen. Sie muss sich endlich davon lösen, hektisch auf jeden Kursrutsch an den Börsen zu reagieren. Sie muss sich nicht abhängig fühlen und darf sich nicht am Nasenring durch die Manege führen lassen, von Banken, von Ratingagenturen … Eine härtere Kritik eines Bundespräsidenten an einer Regierung und einer Koalition habe ich selten gehört.“

„Wir haben es mit einer Systemkrise zu tun, mit einer Diktatur der Finanzmärkte. Die großen privaten Banken, Fonds, Versicherungen und Hedgefonds machen vor nichts Halt, reißen alle noch bestehenden Dämme nieder und brechen sämtliche Tabus. Sie (Frau Merkel und Herr Rösler) haben nicht die Kraft und den Mut, endlich etwas dagegen zu tun. Das ist aber dringend erforderlich.“

„Es sind nicht die Linken, sondern die Finanzmärkte, die den Kapitalismus von innen heraus zerstören. Die Ratingagenturen stürzen inzwischen sogar Regierungen, wie in Irland und Portugal. Niemand regt sich darüber auf. Früher gab es einmal ein Wahlrecht der Bevölkerung; heute läuft das völlig anders ab. Wir haben es – auch wenn Sie das nicht wahrhaben wollen – mit einer Krise der Demokratien weltweit zu tun, weil wir von den Finanzmärkten diktatorisch beherrscht werden.“

„Sie (Frau Merkel und Herr Rösler) zeigen unserer Bevölkerung, dass nicht Sie die Macht haben, sondern andere darüber entscheiden. Das ist wirklich eine Gefährdung der Demokratie. Bekommen Sie das endlich einmal mit!“

„Warum denken Sie nicht darüber nach, was Sie verändern müssten, wenn Sie wirklich in die Geschichte eingreifen wollen? Die Milliardäre und Superreichen treten jeden Tag im Rundfunk und im Fernsehen auf und sagen: Wir möchten gerne endlich einmal Steuern zahlen.“
(Volker Kauder (CDU/CSU): Nein, das sagen sie nicht! Mehr wollen sie zahlen!)

„Wenn Sie (Frau Merkel und Herr Rösler) schlau wären, würden Sie zur Erhaltung der Struktur den Spitzensteuersatz erhöhen und die Vermögensteuer wieder einführen. Sie hätten nicht einmal Widerstand von den Vermögensmillionären und  -milliardären zu erwarten, aber Sie machen es nicht, weil Sie in Ihrer kleinkarierten Ideologie hängen, und nicht begreifen, welche Fragen auf der Erde und in Europa anstehen.
Wenn Sie mir das nicht glauben, dann nenne ich Ihnen zwei Zahlen. Die Staatsverschuldung in der Euro-Zone liegt bei 10 Billionen Euro. Die Millionäre der Euro-Zone haben ein Vermögen in Höhe von 10 Billionen Dollar. Erklären Sie das einmal den Menschen. In Deutschland haben wir eine Staatsverschuldung in Höhe von 2 Billionen Euro. Die Reichsten der Bevölkerung   das sind 10 Prozent   besitzen ein Vermögen in Höhe von 3 Billionen Euro. 1 Billion Euro mehr. Erklären Sie den Menschen, warum Sie sagen: Wir wollen von ihnen keinen halben Cent, keine Steuern, nicht einmal einen Euro. Nichts wollen Sie von den Reichen haben. So können Sie keine gerechten Verhältnisse herstellen. Die Verursacher müssen endlich für die Krise bezahlen, nicht die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Rentnerinnen und Rentner und die Arbeitslosen.“

„Ich glaube, dass Sie es bei den Banken, Fonds, Versicherungen und Hedgefonds maßlos überzogen haben. Deshalb sind wir jetzt in einer Krise. Wenn Sie mir nicht glauben, zitiere ich jetzt einmal ein paar andere Leute, also Erzkonservative, Neoliberale, keine Linken.
Nehmen wir einmal Charles Moore, britischer Erzkonservativer, Thatcherist, der einzige offizielle Autor einer Biografie von Maggie Thatcher. Er schreibt im Telegraph vom 22. Juli 2011: Die Reichen dieser Welt haben ein globales System organisiert, das … allein ihnen nützt. Die vielen Anderen haben zu arbeiten, um die Reichen noch reicher zu machen. Das sagt Moore, nicht Gregor Gysi. Moore würdigt plötzlich die Linken und sagt: Die haben recht. Manche haben gedacht, er meint die Labour Party. Daraufhin hat er sich geäußert: Nein, er meine auch nicht die neoliberalen Linken wie Blair, Schröder oder Fischer, die die ganze Deregulierung in den letzten Jahren organisiert haben, sondern er meine die wirkliche Linke.
Der Herausgeber der FAZ, Frank Schirrmacher, schreibt einen Artikel für das Feuilleton mit der Überschrift „Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat“. Warum schreibt er das? Er schreibt das, weil es plausibel ist. Das ganze politische System nutzt nur den Reichen und schadet den anderen.
Paul Kirchhof, ehemaliger Verfassungsrichter und einst bei Ihnen, Frau Merkel, hochgeschätzter Steuerexperte, beklagte die nahezu vollständige Abhängigkeit der Politik von den privaten Finanzmärkten. Zur Griechenlandkrise bemerkt er, dass nicht Solidarität mit den Griechen herrsche, sondern ausschließlich mit den Banken.“

„Das Erste, was passieren muss, ist dies: Die Banken müssen auf ihre eigentlichen Funktionen zurückgeführt werden. Sie sind Dienstleistungsunternehmen für Unternehmen und für Privatpersonen und nichts anderes. Wir brauchen keine Leerverkäufe, wir brauchen keine Hedgefonds. Sie müssen das endlich regulieren. Haben Sie  einmal den Mut, sich Ackermann gegenüberzustellen und zu sagen: Schluss, wir machen das jetzt anders. Wir sind die demokratisch gewählten Volksvertreterinnen und Volksvertreter.
Wir müssen die großen privaten Banken dezentralisieren und öffentlich-rechtlich gestalten. Ich weiß, dass Sie sagen: Die Landesbanken haben auch nicht funktioniert.
(Zuruf von der FDP: Das ist ein gutes Beispiel!)
Das stimmt, und die Landesbanken, die pleitegingen, waren alles Banken aus CDU-regierten Ländern. Davon einmal abgesehen, kann ich Ihnen den Fehler nennen. Sie sind pleitegegangen, weil man den Landesbanken gesagt hat: Ihr müsst spekulieren wie die großen privaten Banken. Daran sind sie zugrunde gegangen.
Erst regulieren, dann öffentlich-rechtliche Institutionen schaffen.
Die Sparkassen sind nicht unser Problem. Ganz im Gegenteil, in Brüssel hat man immer über die Sparkassen gemeckert. Jetzt sagt man dort kein Wort mehr, weil die Sparkassen in der Krise tapfer und gut standen; eben weil sie öffentlich-rechtlich waren und nicht weltweit spekuliert haben. Wir brauchen in der Euro-Zone eine Bank für öffentliche Anleihen, die zu günstigen Zinsen Kredite an Staaten vergibt. Dort können dann auch die Euro-Bonds, über die ich gesprochen habe, gehalten werden. Euro-Bonds würden den Euro natürlich stabilisieren. Sie können keine Binnenwährung einführen. Wir haben dagegen gestimmt. Sie wollten die Binnenwährung von Griechenland bis Deutschland. Nun haben wir sie, jetzt müssen wir sie auch retten, aber nicht dadurch, dass wir das   wie Sie   nicht zur Kenntnis nehmen, sondern dadurch, dass wir ernst nehmen, dass es sich um eine Binnenwährung handelt.“

„Die ganze Welt steht vor einer tiefen Rezession. Die Börsen spielen verrückt, und Ihr einziges Rezept ist Sparen.“

„Was machen Sie mit Griechenland?   Was machen Sie mit den anderen Ländern?  
Sie fordern Lohnkürzungen und die Kürzungen von Renten und Sozialleistungen sowie eine Erhöhung des Renteneintrittsalters. Das ist all das, was Sie in Deutschland schon eingeführt haben. Sie fordern die Streichung von Investitionen und Billigverkäufe von öffentlichem Tafelsilber. Das ist Ihr Rezept. Sagen Sie mir  einmal, wie Griechenland auf diese Art und Weise Steuern einnehmen soll. Sie führen dort alles zurück. Die Griechen dürfen nichts mehr investieren.
Sie (Frau Merkel und Herr Rösler) setzen dadurch all das Geld in den Sand.“

Text der vollständigen Rede        Vollständige Rede auf youtube  

 

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Altersarmut wächst

Die von Rot-Grün über Schwarz-Rot bis Schwarz-Gelb durchgesetzten Dämpfungs- und Kürzungsfaktoren bis hin zur Rente ab 67 haben im Zusammenhang mit der massiven Ausweitung des Niedriglohnsektors die gesetzliche Rente ihrer wichtigsten Funktion beraubt: Sie schützt nicht mehr vor Altersarmut und wird mehr und mehr zur Hungerrente degradiert. Die Sicherung des Lebesstandard im Alter wurde von Union, SPD, FDP und Grüne durch die Rentenreformen, ganz besonders die Riesterreform, in der gesetzlichen Rentenversicherung der Arbeiter und Angestellten >weggekürzt.
Immer mehr Rentner kommen nur mit einem Nebenjob finanziell über die Runden. 2010 seien rund 660.000 Menschen im Alter zwischen 65 und 74 Jahren nebenher einer geringfügigen Beschäftigung nachgegangen. Im Jahr 2000 habe die Zahl noch 416.000 betragen. Dies gehe aus Zahlen des Bundesarbeitsministeriums hervor. Die Zahl von Rentnern mit Nebenjobs habe um 58,6 Prozent zugenommen. 400.000 Alte über 65 Jahren erhielten 2009 die Grundsicherung im Alter, 55 Prozent mehr als 2003.

Der Linken-Abgeordnete Matthias Birkwald, der eine kleine Anfrage zu dem Thema an die Bundesregierung gestellt hatte, sagte der FAZ:
„Ruhestand war gestern, malochen bis zum Tode heißt heute das Schicksal von immer mehr Rentnerinnen und Rentnern.“ Gering bezahlte Arbeit führe direkt in die Altersarmut.

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Die Rentenlüge – Infoabend am 5. September 2011

Die Rentenlüge betrifft die Jungen und die Alten
 

Informationsveranstaltung mit Rentenexperte Otto Teufel am 5. Sept. 2011 in Leer/Ostfriesland
Juristisch sind unsere Rentenbeiträge „öffentliche Mittel“ über die der Staat nach Gutdünken verfügen kann. Würden die Einnahmen der Rentenversicherung nur für die Renten verwendet, hätte die Rentenversicherung 2010 einen Überschuss von über 70 Mrd. Euro erwirtschaftet.
Es geht um unsere Altersversorgung und um unsere Beitragsgelder.
Wir müssen uns wehren!
Mehr zum Thema

Zum Ausdrucken:
„Die Rentenlüge“ Einladung       
Rentenlüge – Flyer-AS       
Rentenlüge – Flyer-IS     

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Attac-Aktion: Nein zum Sozialabbau in Europa

Die Regierungen der EU-Staaten und die Europäische Kommission planen, die Bürgerinnen und Bürger – ArbeitnehmerInnen, Arbeitslose und RentnerInnen – bezahlen zu lassen, anstatt die Rechnung den Verursachern – Banken und Finanzindustrie – zu stellen.
Unter dem Anschein, die Krise, Haushaltsdefizite und staatliche Schulden zu bekämpfen, initiierten die Europäische Union und die Regierungen all unserer Länder eine Sparpolitik, die die Bevölkerung bedroht, Armut und Arbeitslosigkeit erhöht, alle öffentlichen Ausgaben für soziale Solidarität und Gerechtigkeit, sowie alle sozialen Sicherungssysteme attackiert und umweltpolitische problematische Entscheidungen verursacht.

Arbeitsplatzabbau und -unsicherheit sowie Lohnkürzungen kehren zurück, während Boni und Profite der großen Konzerne und Banken mehr denn je steigen. Die EU will die Löhne regulieren und die Schuldenlast durch eine massive Kürzung der öffentlichen Ausgaben herbeiführen. Dies wird soziale Ungerechtigkeit erhöhen, öffentliche Dienste in Frage stellen und darüber hinaus die Möglichkeiten, Grundbedürfnisse zu befriedigen und fundamentale Rechte in Anspruch zu nehmen, erschweren.

Merkel fördert antieuropäische Stimmung
Die falsche Ausrichtung der schwarz-gelben Europapolitik zeigt sich auch in den jüngsten Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die deutsche Regierung unterstützt mit ihrem Einsatz für Sozialabbau und Privatisierung eine steigende Verarmung, wachsenden Demokratieabbau und zunehmenden Rassismus. Merkels Angriffe auf die angeblich faulen Griechen, Spanier und Portugiesen fördern eine antieuropäische Stimmung und Rassismus. Wer angesichts der enorm hohen Jugendarbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung in Griechenland und Spanien für eine Erhöhung des Renteneintrittsalters eintritt, hat entweder keine Ahnung von den tatsächlichen Verhältnissen – oder will die Opfer der Finanzkrise nach dem Motto „Teile und herrsche“ gegeneinander auszuspielen.
Statt Deutsche gegen Griechen auszuspielen, setzt sich Attac für eine Wirtschaftspolitik ein, die die sozialen und demokratischen Rechte stärkt.

Privatisierung verschlimmert das Desaster
Von Griechenland wird verlangt, die Grundlage für die Staatseinnahmen von morgen zu verschleudern. Dringend benötigtes Geld wird dann nicht mehr für Investitionen zur Verfügung stehen, sondern in die Taschen transnationaler Konzerne wie Hochtief, Siemens und Vinci wandern. Viele der zum Verkauf stehenden Dienstleistungen und Infrastrukturen wie Häfen, die Bahn und die Post sind natürliche Monopole und für die Bürger unverzichtbar. Die geplanten Privatisierungen werden zu massiven Preiserhöhungen führen und die Daseinsvorsorge für viele Menschen in Griechenland unbezahlbar machen.
Siehe auch Privatisierungsdesaster in Deutschland
Purer Wahnsinn ist das Vorhaben, in Griechenland einen Privatisierungsfonds nach Vorbild der deutschen Treuhandgesellschaft* einzurichten. Die Treuhand ist das Paradebeispiel für die Verschleuderung von Volksvermögen und einen beispiellosen Betrug an den Steuerzahlerinnen und -zahlern. Wer die Treuhand zum Vorbild erklärt, will Griechenland nicht retten, sondern zur Plünderung freigeben. Dass dieser Prozess schon im Gange ist, zeigt auch die steigende Kapitalflucht aus Griechenland.
Durch die Verschärfung der Privatisierungs-Politik wird eine Staatsinsolvenz nicht abgewendet, sondern herbeigeführt. Die Suppe auslöffeln müssen dann mit den Menschen in Griechenland auch die Bürger anderer europäischer Länder wie Deutschland: Durch Haftung ihrer Staaten subventionieren sie letztlich außer den Banken auch noch die Profite transnationaler Konzerne.

Ziel: Europäische Wirtschaftsregierung für Sozialabbau
Die Politik, die von der EU seit Mai 2010 vorangetrieben und in jedem Land umgesetzt wird, verschlechtert die soziale, ökonomische und demokratische Situation. Die Sparpläne und die Frage der Haushaltsschulden sind im Zentrum sozialer und politischer Konflikte. Der Euro-Pakt markiert einen weiteren Schritt in der Entschlossenheit dominanter Kräfte in Europa, das soziale Modell abzuschaffen, dem Sozialabbau Tür und Tor zu öffnen und Demokratie abzubauen. Er demontiert jegliche Perspektiven Europas, sich aus der Krise heraus zu entwickeln.
Die Eurokrise wird dazu benutzt eine neoliberale „europäische Wirtschaftsregierung“ einzuführen, die den Ländern in den nächsten Jahren Sparprogramme aufzwingen wird. Zur gleichen Zeit erhält die Europäische Kommission enorme Macht finanzielle Sanktionen über jene Länder zu verhängen, die diese schmerzvolle Sparpolitik nicht mittragen.

Es gibt viele Alternativen zu diesen Sparprogrammen
Etwa eine Finanztransaktionssteuer oder eine wirksame Regulierung der Finanzmärkte. Ihre Beteiligung ist gefordert, damit das Europäische Parlament diese Pläne stoppt. Am 8. Juni wird dort über die Vorschläge von Kommission und Regierungen abgestimmt.

Es ist an der Zeit, Nein! zu sagen.
Unterstützen Sie die E-mail Aktion an die Mitglieder des Europäischen Parlaments ihres Landes:
http://www.attac-netzwerk.de/eu-ag/euro-krise/online-aktion/

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Sozialwahl 2011 – Kritische Fragen

von knut2 Pro @ 2011-05-21 – 16:51:54

Die gewählten Mitglieder der Vertreterversammlung der Gesetzlichen Rentenversicherung verwalten die Demontage der Rentenversicherung.
Selbst gegen die Riesterreform, die besonders den Jungen künftig Armutsrenten trotz hoher Beitragszahlungen beschert, wurde von Ihnen faktisch nichts unternommen. Nicht einmal über diesen immensen Leistungsabbau in der Rentenversicherung informierten sie die Millionen Versicherten der Gesetzlichen Rentenversicherung ausreichend deutlich und verhinderten damit einen breiten politischen Widerstand der Betroffenen gegen solche „Reformen“. Lesen Sie selbst die erschreckenden Rechtfertigungen der Kandidaten zur Sozialwahl 2011 auf kritische Fragen. Lesen Sie selbst wie unsere Politiker – entgegen ihrer Behauptungen von Generationengerechtigkeit – die Gesetzliche Rentenversicherung demontieren und immer mehr in die Altersarmut treiben auf Rentenreform-Alternative , siehe im Inhaltsverzeichnis „Sozialwahl 2011“.
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Telefonwerbung – Wirksamer Schutz verhindert.

Mit den Stimmen der großen Koalition und der FDP wurde der umstrittene Regierungsvorstoß zum besseren Schutz der Verbraucher gegen unerwünschte Werbeanrufe mit kleinen Änderungen am Donnerstag, 26.3.2009 abgesegnet, ein wirksamer Schutz aber verhindert.

Trotz der Verbesserungen: Generelles Widerrufsrecht, Bußgeldandrohungen wurde ein wirksamer Schutz im Gesetzentwurf verhindert. Die maximal möglichen Bußgelder klingen eindrucksvoll, aber wie wirksam sind sie? Die bisherige Möglichkeit Ordnungsgelder bis zu 250.000 €  zu verhängen, scheiterte bereits in juristisch aufwändigen Verfahren bei der Klärung ob ein verbotener Werbeanruf vorlag, laut Bericht (2007) des BM der Justiz. Trotz Verbot allein im letzten Jahr Millionen unerwünschte Werbeanrufe. Auch das neue Gesetz von Schwarz-Rot und FDP verhindert nicht, dass auch bei verbotenen Werbeanrufen solche Verträge gültig sind. Dabei gibt es eine wirksame Lösung die auch alten Menschen helfen würde, die besonders hilflos den ausgeklügelten Telefontricks ausgeliefert sind. Ganz ohne komplizierte Abwehr durch aufwändige juristische Verfahren:
Verträge aufgrund telefonischer Anrufe sind nur nach schriftlicher Bestätigung der Angerufenen gültig.
Diese einfache und überaus wirksame Schutzmöglichkeit wurde im Gesetz von CDU/CSU, SPD und FDP mit wenig überzeugenden Begründungen ausgeschlossen.
Siehe auch Gesetzgebung im Dienste der Wirtschaft.

Wie ausgebuffte Callcenter-Mitarbeiter ahnungslose Kunden austricksen Wirtschaftswoche, 6.12.2008, von Hans-Jürgen Klesse. Deutschland droht ein Datenskandal ungekannten Ausmaßes. Nach Recherchen der WirtschaftsWoche sind Kontonummern von 21 Millionen Bundesbürgern illegal im Umlauf. Offenbar wurden undichte Stellen in Unternehmen und Callcentern ausgenutzt. Die WirtschaftsWoche zeigt, wie ausgebuffte Callcenter-Mitarbeiter ahnungslose Kunden telefonisch austricksen und was dagegen hilft…

Besserer Schutz vor Telefon-Werbung?
AnwaltSeiten24, 30. Juli 2008. Täglich werden unzählige Verbraucher auf Festnetz oder Handy mit Werbeanrufen genervt. Wer nicht aufpasst, an der falschen Stelle Ja sagt oder seine Bankdaten preisgibt, kann eine böse Überraschung erleben. Plötzlich ist er Abonnent einer Tierzeitschrift, hat einen neuen Handy-Vertrag oder den Stromanbieter gewechselt. Den schwarzen Schafen der Branche will jetzt die Bundesregierung das Handwerk legen…
Den Bundesländern ist das Gesetz nicht scharf genug. Sie wollen eine schriftliche Betätigung – per Brief, Fax oder Mail – für alle Telefon-Geschäfte einführen. Zypries lehnt das ab …

 

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